Dieses Jahr wurde durch verschiedene Ereignisse die ganze Misere der Umweltverschmutzung durch Plastikmüll wieder mal in den Blick der Öffentlichkeit gebracht.

Zunächst war da der Start des Ocean Cleanup Projektes im September. Nun im Oktober stimmte das EU-Parlament für ein Verbot von Plastik-Wegwerfprodukten wie Wattstäbchen, Einweggeschirr oder Strohhalme aus Plastik.

Vor diesem Hintergrund stellen auch wir uns die Frage, wie die Verpackungsindustrie ihren Anteil zur Müllvermeidung beitragen kann?

Jeder kennt es und kann sich kaum dagegen wehren: VERPACKUNGSMÜLL.

Bei jedem Einkauf fällt durch die immense Zahl von Verpackungen immer Müll an. Einwegflaschen, Blisterverpackungen, Folietüten, usw. Die Verpackungen nehmen kein Ende. Während man bei Kartons, Tassenverpackungen, Faltschachteln und Papierverpackungen kaum ein schlechtes Gewissen hat, ist dieses umso größer bei allen Arten von Verpackungen aus Kunststoff.

Trotz dem dass wir in Deutschland ein gut funktionierendes Abfallsystem haben, kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Anfall an Verpackungen zu hoch ist. Noch zu viele Produkte werden in zu viel Kunststoff verpackt. Ist dies aber die Ursache der Übermüllung der Natur und damit auch der Meere?

Grund hierfür ist meist der Rohstoffverkehr nach der Erfassung. Müll ist heutzutage ein Rohstoff, der global gehandelt wird und der letzten Endes dort hin wandert, wo er am billigsten wiederverwertet oder entsorgt wird. Oftmals sind dies Entwicklungsländer oder Länder in denen das Nettoeinkommen sehr gering ist. Hier ist auch die Hemmschwelle Müll im Meer zu entsorgen sehr gering. Natürlich ist in den westlichen Ländern auch der Verbraucher gefragt, sich selbst zu disziplinieren und beim Einkauf auch auf die Verpackung zu achten.

Während bei Papier, Pappe und Karton der Stoffkreislauf sehr organisiert und rund ist, ist bei Kunststoffen schon durch die Materialvielfalt ein Recycling relativ schwierig.

Aus diesem Grund muss der Verbraucher über sein Kaufverhalten die Industrie und den Handel dazu zwingen, ihre Produkte so anzubieten, dass so wenig wie möglich Kunststoffe verwendet werden. Kartons, Tassenverpackungen, Geschenkverpackungen, Transportverpackungen und andere Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen müssen vom Verbraucher bevorzugt werden. Nur so kann die Industrie gezwungen werden auf Kunststoff zu verzichten.

Jedoch muss auch die Verpackungsindustrie Lösungen anbieten, die weitergehen als die Ablösung von Kunststoff durch Papier, Pappe und Karton.

Hier sind seit einigen Jahren Materialien am Markt, die nicht nur Kunststoffe sondern auch Papier ersetzen könnten. Eines davon ist Steinpapier.

Dieses Steinpapier weist Verwendungsmerkmale auf, die zum Teil Papier überlegen sind und in der Anwendung an Folien und dergleichen herankommen. Hier müsste die Lebensmittelindustrie ansetzen um vor allem Tüten und Folien aus Kunststoff zu ersetzen. Dies vorallem auch mit Blick auf die BPA-Inhaltsstoffe in Verpackungen und deren Migration in Lebensmittel.

Eine weitere Alternative zu Papier ist die Verwendung von Gras anstatt Holz. Obwohl der Anteil an Holz in den Verpackungen immer mehr abnimmt und damit Wälder geschont werden, ist immer wieder die Zuführung von Frischholz in diesen Kreislauf notwendig. Graspapier ist also eine echte Alternative.

Für die Umwelt und damit auch für die Meere ist jedoch die Vermeidung von Kunststoffverpackungen die einfachste Lösung, um diese zu schonen. Damit wäre der Einsatz solcher Technik wie beim Ocean Cleanup nicht mehr notwendig. Denn auch diese Technik kostet Ressourcen.